„Mehr als nur dabei“: So lautete das Fazit nach dem Wochenende für die TC-Jungs in der Sporthalle Klein Berkel. Wer vor dem Antritt bei der Nordwestdeutschen Meisterschaft der Hamelner U20-Volleyballer auf eine Qualifikation für die Zwischenrunde gewettet hätte, wäre mit Sicherheit ausgelacht worden. „Auch unsere Formkurve zeigte seit Anfang Dezember nicht unbedingt nach oben. Im Gegenteil: Wir sind in ein kleines Formtief geraten und konnten uns erst in den letzten beiden Wochen wieder etwas steigern“, schilderte Trainer Robert Nitschke die Ausgangslage. Aber rechtzeitig zu den Meisterschaften zeigte sich die U20 wieder in deutlich verbesserter Form und zeigte bereits im ersten Vorrundenspiel gegen den auf dem Papier übermächtigen SVG Lüneburg zumindest bis zum 14:16, dass durchaus eine Überraschung im Bereich des möglichen war. „Leider führten unnötige leichte Fehler in der Folgezeit zu dem dann doch klaren Satzverlust von 16:25. Auch im zweiten Satz fehlte die Harmonie im Team und erst zum Satzende konnte wir uns wieder etwas mehr auf die eigenen Tugenden besinnen“, analysierte Nitschke. Somit ging auch der zweite Satz folgerichtig mit 15:25 verloren. „Abhaken und den Hintern abputzen“, lautete dann die Divise des TC-Coaches für die nächste Begegnung.
Und nachdem der Bezirksvizemeister GfL Hannover sein Spiel ebenfalls mit 21:25 und 19:25 verloren hatte, kam es dann zum Endspiel zwischen den beiden Bezirkskonkurrenten um die Trost- oder Zwischenrunde. Mitte Januar waren die TC-Jungs noch mit 16:25 und 19:25 ohne Chance gegen die Hannoveraner. Auch vor zwei Jahren bei der U18-NWDM setzte es eine klare Niederlage gegen den GfL. „Diesmal wollten wir sie aber unbedingt packen“, zeigte sich Nitschke angriffslustig. Und die Hamelner legten los wie die Feuerwehr und knüpften an die guten Anfangsminuten gegen Lüneburg nahtlos an. Mit 25:19 ging der erste Satz an die TC-Jungs, Auch im zweiten Satz präsentierte sich das Gastgeber-Team Nitschkes Meinung nach „als die eigentlich bessere Mannschaft“, brachte sich aber durch leichte Fehler und Unaufmerksamkeiten im Spielaufbau immer wieder in Bedrängnis und verlor am Ende mit 23:25 „unnötig“ den zweiten Satz. Die Entscheidung musste also im Tiebreak fallen. Und in diesem hatte der GfL Hannover dann keine Chance mehr. Die TCler besonnen sich auf ihre Stärken und minimierten die Fehlerquote. Am Ende bejubelten die Hamelner Jungs ein 15:5 und den Einzug in die Zwischenrunde. Platz acht war damit schon sicher.
Natürlich wollten die Gastgeber noch mehr erreichen. „Aber das emotionale Spiel gegen den GfL Hannover hatte schon Körner gekostet. Man hat einfach gemerkt, dass uns aufgrund der niedrigen Spielklasse die Erfahrung, Konzentrationsausdauer und vor allem die Routine fehlten, die einfachen Punkte für uns zu verbuchen“, fasste Nitschke zusammen. So quälten sich die Hamelner im ersten Zwischenrunden-Einsatz mehr oder weniger zu einem 25:23, 12:25, 17:15 gegen das junge Team des TV Eiche Horn. Aber immerhin: Mit einem überraschenden Sieg gegen den NWVV-Stützpunkt aus Bremen war der Start in die Zwischenrunde geglückt und auch Platz sechs mehr oder weniger schon erreicht. „Allerdings krochen bereits einige Spieler sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch“, warf der TC-Übungsleiter ein. Somit blieb abzuwarten, wie sich der zweite Tag entwickeln würde.
Die Geschichte vom Sonntag war dann kurz erzählt. Etwas fehlendes Glück und vor allem die Verwertung der leichten Bälle im für die TCler Gruppenendspiel gegen den TV Lintorf verhinderten ein besseres Ergebnis aus Hamelner Sicht. Nitschke brachtes es später auf den Punkt: „Phasenweise richtig gut gespielt, aber im Endeffekt fehlte einfach die Konstanz in unseren Aktionen. Aber das werden die Jungs noch lernen, schließlich sind sie in diesem Feld ja noch ein Anfängerteam.“ Mit 19:25 und 17:25 verpasste das Team etwas unter Wert geschlagen den Halbfinaleinzug. Umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass Lintorf nur unglücklich mit 14:16 den Tiebreak im Halbfinale verlor. Auch im direkt danach stattfindenden Spiel gegen den späteren Meister vom TSV Giesen Grizzlys setzte es eine 0:2-Niederlage für TC. Blieb am Ende noch das Spiel gegen die TeBu Volleys aus Ibbenbüren. Aber auch hier reichte es am Ende nicht ganz. Mit 20:25 und 22:25 konnte zumindest das Spiel ausgeglichen gestaltet werden. „Am Ende also ein mehr als verdienter sechster Platz. Was Mut für das nächste Jahr macht, ist, dass wir im zweiten Satz schon die Jungs auf dem Feld hatten, die auch im nächsten Jahr noch einmal an den Start gehen können“, betonte Nitschke. Und vielleicht gelingt dann noch eine größere Überraschung.
Die Endplatzierungen:
1. TSV Giesen Grizzlys
2.TV Baden
3.Oldenburger TB
4.VfL Lintorf
5.Tecklenburger Land Volleys
6.TC Hameln
7.SVG Lüneburg
8.TV Eiche Horn
9.USC Braunschweig
10. TV Jahn Wolfsburg
11.GfL Hannover
12.Grasdorf/Rethen Volleys
Insgesamt war das Turnier auch für Hameln eine tolle Werbung für den Volleyballsport. „Wir werden im TC weiterhin Gas geben und freuen uns natürlich immer über neue Jungs, die unsere Leidenschaft teilen wollen“, macht Coach Nitschke deutlich. Das nächste intensive männliche Projekt der Hamelner beginnt schon jetzt im Frühjahr mit den Jahrgängen 2009 und 2010. Aber auch ältere Seiteneinsteiger seien jederzeit willkommen. „Keine Angst, denn die Jungs, die jetzt diese tolle Leistung erbracht haben, sind zum Teil erst seit zwei Jahren am Ball“, erklärt der Trainer.
Informationen oder Anmeldungen zum Probetraining gibt es bei Robert Nitschke unter der Rufnummer 0172-4003300 oder per Email an abteilungsleiter-volleyball@tc-hameln.de.
veröffentlicht am Freitag, 23. Februar 2024 um 12:34; erstellt von Baâroun, Samira