(sb). Unser NWVV Gesicht des Monats Oktober ist in diesem Jahr Harald Thiele. Der Volleyballsport lebt von Typen, Geschichten und Erinnerungen. Der Volleyballsport bringt Menschen zusammen und dies ist besonders gut wie im Fall Noori, der im Volleyball bei den Sportfreunden Aligse als Geflüchteter eine Heimat gefunden hat. Harald Thiele und viele Volleyballfreunde in Aligse leben und engagieren sich für Volleyball. Harald kann Menschen für Volleyball begeistern, als Trainer der I. Herren ist er im April zurückgetreten, jetzt ist er mit Herz und Seele als Teammanager der I. Damen aktiv. Der NWVV stellt ihn als Gesicht des Monats vor.

NWVV: Wie bist du zum Volleyball gekommen?

Harald Thiele: Das war 1973, eine Schulsport AG, samstags in der fünften und sechsten Stunde. Drei Jahre später dann in der III. Herren des MTV Ilten, 3. Herren. Ich hatte freitags mein erstes Training und stand acht Tage später bereits auf dem Feld.

NWVV: Was war dein bisher einschneidendstes Erlebnis im Volleyball?

Harald Thiele: Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Aufstieg in die 2. Bundesliga 1989 mit dem SC Odin Hannover als Spieler. Danach kommen gleich der  Aufstieg 2014 in die 2. Bundesliga mit SF Aligse als Trainer und die Deutsche Beachmeisterschaften 2015. Als Papa von Inga (und Hanna) ist das natürlich nochmal eine wunderschöne Erinnerung.

NWVV: Wie kam es zu dem Video mit Noori?

Harald Thiele: Während der Bundesligaversammlung im Juni diesen Jahres in Zeuthen kam Dominik Drutschmann auf mich zu, um über die „Besonderheiten” der SF Aligse zu sprechen. Die Idee wurde von Dominik geboren, danach führten wir mehrere Telefonate, um den Drehtermin zur Saisoneröffnungsparty am 10. August 2018 in Aligse festzulegen.

NWVV: Wie kommst Du auf die Ideen zu deinen legendären Ansprachen.

Harald Thiele: Bei der eigenen Vorbereitung (die Woche über, morgens beim Duschen, Zeitung lesen, ……) auf das jeweilige Spiel, ganz simpel durch ruhiges, intensives In_mich_hinein_hören. Auch mit der Einbindung und des Zurückerinnerns an meine eigene Zeit als Spieler (Wie fühlt man sich? Wie kann man sich beziehungsweise die Spieler abholen? Wie kann der Teamspirit sowie die Besinnung/Konzentration und der Glauben auf die eigene Stärke aktiviert werden?) Natürlich auch immer in Abhängigkeit vom aktuellen Zeitgeschehen sowie vom Gegner. Gern sehe ich Sportsendungen und achte auf die Aussagen bei Interviews und hole dort auch Ideen ab.

NWVV: Was ist Deine emotionalste Geschichte?

Harald Thiele: Natürlich Nooris Eisstiele, bzw. die Ansprache zur 10min Pause in Kiel vor unserem ersten 3-Punkte Sieg in der 2. Bundesliga. Das Bild von unserem Fan Julius Dietrich. Julius in unserem Trikot mit der Hand auf der Brust, während des Einlaufens des Teams. Sein Ausdruck dabei war einmalig. Ergriffenheit, Glaube, Unterstützung. Ich sagte:  „dafür spielen wir, dafür kämpfen wir, dafür helfen wir uns gegenseitig und reißen uns den Arsch auf. Dafür, dass wir so unterstützt werden, dass so an uns geglaubt wird. Dafür, dass wir so viele Menschen bewegen mit uns mit zu fiebern, mit uns zu feiern, mit uns zu fighten, mit uns zu leiden, uns total zu supporten.

NWVV: Beim Heimspiel gegen Bocholt entschuldigten sich Du und die Mannschaft bei den Fans für die Niederlage im Eingangsbereich der Halle. Was war der Antrieb dazu?

Harald Thiele:  Das Verabschieden und das Dankesagen nach dem Spiel für die Unterstützung unserer Fans, haben wir nach allen Heimspielen ab dem zweiten Jahr in der 2.Bundesliga gemacht. Für mich eine Selbstverständlichkeit. Die Motivation von den Zuschauerrängen, von den Fans, war für uns immer eine Hilfe, ein großer Antrieb. Schließlich haben die Zuschauer lieber den Samstag bei uns in der Halle verbracht als woanders. Das gebührt immer wieder ein Dankeschön.

NWVV: Bei Aligse läuft zum Abschluss: „And we danced” von dem Künstler Macklemore. Wann hast Du zum letzten Mal getanzt? Wann insbesondere mit der Mannschaft?

Harald Thiele: Das ist länger her. Jedoch immer in den ersten Jahren der Dritten Liga und der 2. Bundesliga nach unseren Heimspielen.

NWVV: Wann musstest Du zuletzt weinen?

Harald Thiele: Während der Deutschen Beachmeisterschaften mit Inga und Hanna. Das hat mich mit Stolz erfüllt. Zudem unser letztes Spiel der 2. Bundesliga, auswärts in Essen – mit der Erkenntnis „das war es, aus und vorbei, wir haben etwas Großes geleistet, und das aus eigener Kraft."

NWVV: Und wann und worüber hast Du zuletzt gelacht?

Harald Thiele: Gerade aktuell? Zur Zeit mit meinen Kollegen auf einer Geschäftsreise in Miami/USA. Vorher häufig mit meiner Frau im letzten Urlaub. Mitte September waren wir auf Sardinien. Ansonsten mit meinen Nachbarn beim Grillen im Sommer.

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